Alle Jahre wieder
"Es kommt jetzt wieder die schöne Adventszeit, aber auch zugleich die unruhige Zeit, wo es viel, viel Schreibereien und manches andere zu tun gibt." (Brief 177) Das schrieb Katharina Kasper 1890. Geht Ihnen das heute – 2025 - genauso?
In der schönen Adventszeit sehnen wir uns nach Ruhe, Gelassenheit und Besinnlichkeit; und wie schnell sind die im Idealfall vier Wochen vorüber und Weihnachten steht vor der Tür!? Immer viel zu schnell und viel zu früh.
Wie war das eigentlich bei dem allerersten Weihnachtsfest der Geschichte? War die Vorbereitungszeit auf die Geburt des Jesuskindes eine besinnliche Zeit? Wohl kaum. Josef musste sich mit der hochschwangeren Maria auf den Weg nach Bethlehem machen, weil sie dort im Rahmen der Volkszählung melden mussten. Und dann wurde der Stress noch vollkommen, als Maria kurz vor der Geburt war und die beiden verzweifelt eine Unterkunft suchten.
Auch nach der Geburt gab es nur eine kurze Verschnaufpause. Dann kam schon die Aufforderung an Josef: "Nimm das Kind und seine Mutter und flüchte nach Ägypten." (Mt 2,13)
Besinnliche Adventszeit? Warum erwarten und fordern wir etwas, was nicht einmal das heilige Paar hatte?
"Es kommt jetzt wieder die schöne Adventszeit, aber auch zugleich die unruhige Zeit, wo es viel, viel Schreibereien und manches andere zu tun gibt."
Stimmt. Aber Katharina bleibt dabei nicht stehen.
Sie vergisst nicht, an die eigentliche Bedeutung der Adventszeit zu denken und sie anzusprechen: "Wir haben schon fleißig gebetet … zum lieben Jesuskinde um eine `reichliche Bescherung´ für die ganze Genossenschaft und jedes einzelne Mitglied. Es versteht sich ganz von selbst, um die geistigen Gaben zuerst zu bitten." (Brief 115)
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Adventszeit – und wir beten mit Ihnen und für Sie um die "geistigen Gaben".
