"Der Himmel ist alles wert."

08.11.2025

Der November ist geprägt vom Gedenken an unsere Verstorbenen. Allerheiligen und Allerseelen – das sind die bekannten Feste. Dadurch wird deutlich, wie wichtig die Gemeinschaft mit den Verstorbenen für die Kirche ist. Wie lebendig gestaltet sich unser Alltag mit unseren Verstorbenen, mit unseren Heiligen? Wahrscheinlich ist das bei uns allen noch ausbaufähig.

Ganz anders bei Katharina Kasper. Für sie ist die Gemeinschaft der Heiligen eine Realität, eine Wirklichkeit, mit der sie lebt. Wir "müssen … das neue himmlische Leben anziehen, wovon wir in diesem Leben schon einen kleinen Vorgeschmack des Himmels genießen werden, … wo wir gerne mit Gott, unserer lieben Mutter Maria verkehren sowie mit unserm lieben Schutzengel und den Heiligen des Himmels und mit allen Bewohnern dieser [himmlischen] Welt." (Brief 101)

Für Katharina ist also auch der Himmel eine Realität, oder anders ausgedrückt: die Ewigkeit, das ewige Leben. Immer spricht sie von dem "schönen Himmel", für den wir geschaffen sind, der unser Ziel ist. "Unsere Heimat ist ja nicht hienieden, sondern im Himmel will uns Gott haben." (Brief 213) Und nicht nur einmal spricht sie vom Himmel als "unser Vaterland".

Dass Katharina sich so auf den Himmel freut, heißt aber nicht, dass sie den Verlust lieber Menschen durch den Tod nicht spürt. Aber ihr tiefer Glaube an das ewige Leben bei Gott, gibt ihr die Sicherheit, dass alle Verstorbenen leben – in der Gemeinschaft der Heiligen. Und weil das so ist, sind sie für uns auch nicht wirklich verloren. Sie befinden sich sozusagen an der Quelle und können uns wirksame Hilfe zukommen lassen. Mit ihnen haben wir große Fürbitter im Himmel.

"Wenn ich nochmals einen Rückblick werfe auf Freud und Leid so sehe ich, dass der liebe Gott uns 25 Schwestern in die Ewigkeit gerufen hat, welches für unsere Berufszwecke und Pflichten ein großer Verlust ist. Auf der anderen Seite hoffen wir jedoch, einen großen Gewinn an Fürbittern im Himmel gewonnen zu haben. Der Herr hat sie gerufen nach seinem heiligen Willen, und damit wollen wir zufrieden sein und sagen: Es geschehe der heilige Wille Gottes." (Brief 164)

Ich gebe zu, dass ich viel zu wenig "Gebrauch mache" von diesen Fürbittern im Himmel. Wahrscheinlich geht Ihnen das genauso. Vielleicht ginge es uns hier auf Erden besser, wenn wir sie mehr in Anspruch nähmen