Im Alltäglichen das Wunderbare sehen
Erinnern Sie sich? Wir sollen alle Lebenskünstler werden.
Erinnern Sie sich auch daran? "Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen." (Pearl S. Buck)
Katharina Kasper konnte das. Sie konnte in allen Dingen und in allen Menschen, mochten sie noch so alltäglich sein, Gott finden. Denn das ist ja mit der Aussage der Dichterin gemeint.
Katharina ist ganz und gar auf Gott ausgerichtet - in all ihrem Denken und Tun; und doch lebt sie mitten im Alltag. Das wird auch in ihren Briefen deutlich. Bei ganz banalen Dingen vergisst sie nie, auch das mit Gott in Verbindung zu bringen, es auch auf Gott hin zu deuten.
Sie schreibt beispielsweise: "Es hat hier in der Gegend eine schlechte Kartoffelernte sowie Kornernte gegeben, also sind Kartoffeln und Brot sehr teuer. Alles geschehe nach Gottes heiligem Willen." (Brief 195)
Oder:
"Sie wollen nun Kartoffeln kollektieren. Sie werden gewiss nicht viel bekommen; denn es hat zu wenige gegeben. Wir haben auch viele gekauft, den Zentner zu 3 Mark 25 Pfg.; jetzt aber kosten dieselben 3 Mark 50 Pfg.. Wie gut allerdings war, dass keine Verwahrschule angefangen wurde. Der liebe Gott ist so gut." (Brief 196)
Oder:
"Ich möchte doch gerne einmal sehen, was denn eigentlich so anziehend sein könnte für das schöne Amerika. Das weiß ich schon, dass es überall schön ist und dass wir den lieben Gott so recht finden, wo der Gehorsam uns ruft und schickt …" (Brief 104)
Es gibt noch viele andere Beispiele. Katharina fand und begegnete Gott in allen Dingen und in allen Menschen. Es konnte geschehen, was wollte, "sie schaute allein auf Jesus, den Urheber und Vollender des Glaubens." (Heb 12, 2)
Wenn uns das gelingt, dann werden wir wahre Lebenskünstler, denn mit Jesus an unserer Seite kann nichts schiefgehen.