Mit- und füreinander beten
"Bitte halte die Hände für mich hoch."
Kennen Sie dieses Wort und seine Bedeutung? Sein Ursprung ist in einer Geschichte der Bibel. Die Israeliten wurden von den Amalekitern angegriffen. Mose befahl Josua mit ausgewählten Männern in den Kampf zu ziehen. Mose selbst wollte seine Hände zum Himmel erheben. Solange er das tat, war Josua mit seinen Männern im Vorteil. Sobald Mose den Arm sinken ließ, waren die Feinde überlegen. Natürlich musste der Arm mal müde werden. Da kamen Aaron und Hur und stützten seinen Arm. So konnte Josua letztlich den Sieg davontragen. (vgl. Ex 17, 8 – 16)
"Bitte halte die Hände für mich hoch." Man könnte auch sagen: Bitte bete für mich.
Dass das Gebet für Katharina Kasper ganz wichtig war, das wissen wir. Ganz wichtig war ihr aber auch mit- und füreinander zu beten.
Miteinander, das ist das gemeinschaftliche Beten, sozusagen gemeinsam an einem Strang ziehen.
Füreinander beten, das ist das Fürbittgebet.
In vielen ihrer Briefe fordert sie auf: "Beten wir mit- und füreinander." (u.a. Brief 85) Immer geht es ihr vor allem darum: "Beten wir für- und miteinander, dass Gottes heiliger Wille geschehen möge." (Brief 26) Wenn wir gemeinsam um dasselbe bitten, kann Gott nicht anders als die Bitte zu erfüllen, entsprechend dem Wort Jesu: "Wenn zwei von euch hier auf der Erde meinen Vater im Himmel um etwas bitten wollen und sich darin einig sind, dann wird er es ihnen geben." (Mt 18,19) Wenn wir füreinander beten, dann haben wir für den anderen nur Gutes im Sinn.
"Wir wollen viel beten für- und miteinander." (Brief 119) Und dann alles Gott überlassen, denn "Er allein weiß, was für uns das Beste ist." (Brief 190) und "Er will uns so gerne glücklich machen." (Brief 200)