Unsere Hauptwirksamkeit

19.07.2025

Sie kennen die Geschichte von Maria und Martha, bei denen Jesus zum Essen einkehrte, nicht wahr?

Und jetzt mal ganz ehrlich: Würden Sie nicht auch so handeln wie Martha und alles tun, damit es Ihm gut geht? Aber genau das scheint Jesus zu kritisieren. Er sagt ganz klar, dass es Maria richtig macht: Sie setzt sich zu Ihm und hört Ihm zu.

Ich empfinde das immer als starken Tobbak, wenn ich das lese. Vielleicht aber hat das mit Ab- und Zugeben, mit Abwägen zu tun?

Wie können wir dem Problem der Martha und der Kritik an ihrem Verhalten entgegentreten?

In einem Brief schreibt Katharina: "Wir wollen recht beten und alle Werke zur Ehre Gottes verrichten. Unsere Hauptwirksamkeit muss immer sein und bleiben, alles und allezeit im Dienste Gottes wirken, arbeiten und ertragen und entsagen. Nur fromm und alles für Gott tun. Ich sage Ihnen immer und immer wieder, alles für Gott und das Wohl des Nächsten." (Brief 239)

Katharina setzt da wieder mal ganz klare Prioritäten. Natürlich können wir nicht vermeiden, dass wir viel zu tun haben, dass die Arbeit manchmal wie ein Berg vor uns steht. Wir dürfen aber nicht aus dem Blick verlieren, dass wir letztlich alles für Gott tun, denn nach Jesu Wort (Mt 25,40) ist ja jeder Menschendienst Gottesdienst. Katharina ist da ja eindeutig: Unsere Hauptwirksamkeit muss es bleiben, dass wir alles für Gott tun. Nur dann wirkt das, was wir tun und kann Zeugnis geben.

Maria, die sie sich zu Jesu Füßen niederließ und ihm zuhörte, hat den guten Teil gewählt. So sagt Jesus. Für uns bedeutet das – wie Katharina es uns anrät: recht beten und alle Werke zur Ehre Gottes verrichten, d.h. auch beim Tun innerlich bei Ihm zu bleiben mit dem Grundempfinden des Glaubens: Ich bin von Gott geliebt und getragen. Wenn wir so alles für Ihn tun, schenkt Er das Gelingen, und unser Tun gereicht zu Seiner Ehre und zum Wohl des Nächsten.

Probieren Sie es doch einfach mal aus, indem Sie immer wieder auf ihn schauen, wenn sich Arbeiten und Sorgen mehren.